Über mich

Seit ich ein kleines Mädchen war, lese ich. Gelernt habe ich das Lesen von meiner Oma, noch bevor ich in die Schule gekommen bin. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich in der zweiten Klasse ganz stolz Mitglied der Schulbücherei wurde. Einmal die Woche war sie geöffnet und wir konnten uns dort Bücher ausleihen. Jede Woche ein neues, über die Ferien waren es dann auch mal zwei oder drei. Nächtelang habe ich gelesen, Jugendbücher, Romane später dann auch viele Sachbücher über all die Wissensgebiete, die mich so sehr interessiert hatten. Na ja, nach einer Weile war dann das Potenzial unserer Schulbücherei erschöpft, und ich wurde Mitglied in unserer Stadtbibliothek. Ich weiß noch, dass ich dort manchmal Stunden verbracht habe, einfach um in den vielen tollen Bücher zu stöbern. Den Geruch von bedrucktem Papier, von alten Büchern liebe ich sehr. Daher bevorzuge ich auch meist das gedruckte Buch zum Lesen, weniger die elektronischen Versionen, die es ja mittlerweile all überall gibt.

Sehr früh wurde in mir auch der Wunsch wach, einmal als Lektorin zu arbeiten. Ich stellte mir das immer wahnsinnig spannend vor, all die Bücher zu lesen und zu korrigieren, die vorher noch fast niemand gelesen hat. Daran mitzuwirken, ein neues Buch entstehen zu lassen, Teil eines so tollen Vorgangs wie der Entwicklung eines neuen Buches zu sein. Und jetzt, … jetzt ist dieser Wunsch wahr geworden. Bereits seit mehr als 8 Jahren arbeite ich als Lektorin und Korrektorin. Mittlerweile habe ich bei sehr vielen Werken mitgewirkt. Ich weiß, was es heißt, wirklich an einem Buch zu arbeiten. Und dennoch hat der Beruf seinen Zauber nicht verloren, zumindest nicht für mich. Und immer, wenn ich wieder ein neues Buch zur Bearbeitung bekomme, freue ich mich, dass ich einen so schönen Beruf habe.

Natürlich macht nicht jede Arbeit gleich viel Spaß, und ich korrigiere auch nicht nur Bücher. Ein Teil meiner Arbeit ist das Korrigieren von Zeitschriften, teilweise medizinische Fachzeitschriften, teilweise aus den Bereichen Betriebswirtschaft oder Lifestyle. Das neueste Projekt, bei dem ich mitwirken darf, ist das Korrigieren der Protokolle zu den Plenarsitzungen der Bundesregierung. Als ich damit anfing, dachte ich, dass das sicher langweilig wird. Aber das Gegenteil ist der Fall. Es macht richtig Spaß, die Reden zu lesen, und nicht selten ist es richtiggehend lustig, wobei ich dann auch an meinem Computer sitze und laut lache.

Dadurch dass ich meine Arbeit unabhängig von einem bestimmten Ort machen kann, habe ich mich vor einigen Jahren dazu entschlossen, in ein Land zu gehen, in dem das Klima angenehmer ist. Und so hat es mich nach Argentinien geführt. Internet funktioniert fast überall, sodass ich hier überhaupt keine Probleme habe. Meine Kunden können mich jederzeit erreichen, telefonisch nach vorheriger Vereinbarung.